Susanne Ahlendorf

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Therapie - Traumatherapie


Je nach ihrer Motivation und ihrem Auftrag klären wir in einem ersten Gespräch, welche Art der Zusammenarbeit sie und ich eingehen möchten. Die Therapiemethode NARM ist ausgelegt auf Traumata, die während der Entwicklung entstanden sind. Weiterhin bin ich spezialisiert auf systemisch-familiäre, transgenerationale und kollektive Traumata.





Was ist ein Trauma?

In den letzten Jahren ist der Begriff  Trauma zunehmend mehr in den Medien und in Gesprächen aufgetaucht, doch ist unser Verständnis davon, was dieser Begriff wirklich bedeutet, oft unvollständig. Ein Teil der Menschen meint, dass ein Trauma immer ein schreckliches Ereignis sein muss: ein schwerer Unfall, eine Vergewaltigung oder Missbrauch, ein Überfall, eine Naturkatastrophe oder ähnlich furchtbare und erschütternde Ereignisse, aus denen wohl jeder Mensch traumatisiert hervorgehen würde. Ein anderer Teil der Menschen verwendet den Begriff Trauma schon beinahe inflationär und meint damit alles, was irgendwie als schwer erlebt wird.
Die erstgenannten Ereignisse können potentiell traumatisch sein, darüber hinaus sind es aber auch oft weniger spektakuläre und eher alltägliche und anhaltende Umstände, die in gleichem Maße traumatisierend wirken können. Was für den einen Menschen traumatisierend wirkt, muss aber nicht zwangsläufig einen anderen Menschen gleichermaßen beeinträchtigen.
Allgemein gesagt: Wenn wir über Trauma reden, meinen wir oft Ereignisse, in denen wir uns überwältigt, ausgeliefert, überfordert, bedroht oder hilflos gefühlt haben.
In der Folge dieses Ereignisses oder dieser Reihe an Vorkommnissen können wir dann Veränderungen oder Symptome an uns bemerken, die wir nicht zwangsläufig mit diesem Ereignis in einen Zusammenhang bringen können. Ein Beispiel dafür sind chirurgische Eingriffe, die unser Körper traumatisierend erleben kann, die unser Geist, aber nicht als solche erinnert (z.B. bei Vollnarkose).

Definition Trauma

Hier für mich stimmige Definitionen

    von Peter Levine:
    "Zu viel, zu schnell, zu plötzlich."

    von Thomas Hübl:
    "Trauma ist etwas, was in uns geschieht, aufgrund einer überfordernden Erfahrung."

Das Wort Trauma stammt aus dem griechischen und bedeutet Wunde, ohne dabei festzulegen, wodurch diese hervorgerufen wurde. Wir sprechen hier von seelischen Wunden, die bis in den Körper hinein Spuren hinterlassen können. Wir also nicht immer voraussagen, welche Ereignisse für uns traumatisch sind, weil sie nicht für jeden Menschen die gleichen Folgen haben. Es hängt damit zusammen, in welchem Zustand wir uns gerade befinden und wie sich das Ereignis auf unseren Körper auswirkt; und dabei gar nicht unbedingt auf unseren Verstand. Der Körper findet, einfach gesagt, nicht mehr aus der Schreckreaktion heraus, die das traumatisierende Ereignis in ihm  ausgelöst hat, sondern er verharrt darin. Das Ereignis/die Ereignisse werden auch nicht zusammenhängend erinnert, sondern sind nur bruchstückhaft gespeichert.

Es kann sein, dass ich mich einer Operation unterziehe und diese Operation von meinem Körper als traumatisch empfunden wird. Plötzlich entwickeln sich danach posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), die ich mir nicht erklären kann, weil ich sie überhaupt nicht mit dem Ereignis (hier: der Operation) in Verbindung bringe.

Dass wir Menschen uns oft sehr voneinander unterscheiden, ist nichts neues. Auch in der Art, wie wir auf schwierige Umstände reagieren, zeigt sich diese Verschiedenheit. Je nachdem in welchem Alter und Zustand wir zum Zeitpunkt des Geschehens sind, also wie wir emotional, geistig und körperlich darauf reagieren können, sind wir mehr oder weniger in der Lage, es zu verdauen und zu integrieren. Auch die Stabilität unserer Lebensumstände, die Art und Verfügbarkeit unserer inneren und äußeren Ressourcen, und die Regulationsfähigkeit unseres Nervensystems, bestimmen darüber, ob wir ein Trauma entwickeln, oder nicht.


Hier folgen noch mehr Inhalte, sie sind in Bearbeitung.









Welche Arten von Traumata gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Traumata. Zur Orientierung zähle ich hier die Wichtigsten auf:


Schocktrauma

Klassischerweise meint der Begriff Trauma ein Schocktrauma.  Ein Schocktrauma entsteht durch ein einmalig vorkommendes Ereignis, das uns hilflos macht, überwältigend ist und in dem wir keine Möglichkeit mehr finden, mit der Situation umzugehen.
Das kann z.B. ein Autounfall sein (auch ein leichter). Auch Zahnarutbesuche und Stürze aller Art, Scheidungen oder plötzliche Trennungen gehören dazu. Die Diagnose einer schweren Krankheit oder eine Abtreibung (auch wenn die Frau sich selbst dazu entschieden hat) oder eine Fehlgeburt können das sein.
Viele Menschen entwickeln im Nachgang solcher Ereignisse Symptome und können sich einfach nicht erklären, woher sie kommen.

Entwicklungstrauma oder Bindungstrauma

Im Gegensatz zum Schocktrauma, das bereits mehr erforscht ist, ist der Begriff Entwicklungstrauma noch eher Neuland und wird in der Fachwelt erst seit kürzerer Zeit im Nachlauf der ACE (Adverse Childhood Experiences) Studien aus den USA diskutiert. Entwicklungstraumata entstehen über einen längeren Zeitraum in den prägenden Entwicklungsjahren unserer Kindheit. Da wir als Kind belastenden Situationen viel mehr ausgeliefert sind als im Erwachsenenalter, wirken sich diese Traumata sehr nachhaltig auf die Entwicklung unserer gesamten Person aus, weil sie eine völlig andere Wirkung in unserem Körper und unserer Psyche hinterlassen, als ein Schocktrauma.
Ein Kind muss Überlebensstrategien entwickeln, um besser damit zurecht zu kommen, dass seine Kernbedürfnisse nach Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie und Liebe nicht angemessen erfüllt werden (siehe NARM nach Dr. L. Heller).  Aus dieser Diskrepanz heraus entwickelt das Kind lebensnotwendige Überlebensmuster, um die Bindung an seine Eltern/Bezugspersonen aufrecht zu erhalten. So hilfreich diese Überlebensmuster in der Kindheit waren, so konfliktfördernd und lebenseinschränkend können sie sich später in Beziehungen und allgemein auf unsere Handlungsmöglichkeiten und unseren Selbstausdruck auswirken.


Ein Beispiel für Entwicklungstrauma: Einer ganzen Generation von Müttern wurde beigebracht, dass man sein Baby zu festen Zeiten füttern und es ansonsten schreien lassen soll, um es nicht zu verwöhnen oder sich nicht tyrannisieren zu lassen. Also haben diese ihr Kind so lange schreien lassen, bis es innerlich und äußerlich aufgegeben hat, weil seine Hilferufe nicht erhört wurden. Als Erwachsene haben diese Menschen noch oft ein Gefühl von Vergeblichkeit: "egal was ich tue, es nützt eh nichts...". Heute haben wir mehr Wissen als diese Müttergeneration und können daher adäquater auf die Babys reagieren.

Sekundärtrauma

Ein Sekundärtrauma kann bei Menschen, die anderen in Notsituationen helfen oder selbst Zeuge von traumatischen Ereignissen werden, z.B. Notärzte, Rettungshelfer, Polizisten, Feuerwehrleute, Therapeuten, aber auch zufällige Zeugen von Gewalt oder anderen furchtbaren Ereignissen auftreten.

Transgenerationales Trauma

Der Begriff transgenerationales Trauma ist in Deutschland durch die Bücher über die Kriegskinder-Generation weithin bekannt geworden. Der Name sagt aus, dass es sich um Traumata handelt, die von der direkt betroffenen Generation auf die nachfolgenden Generationen übergehen können. Unsere Eltern und Großeltern, die z.B. den Krieg hautnah erlebt haben, mussten meist unter so heftigen Umständen um ihr Überleben kämpfen (Bombenangriffe, Hunger, Fronterlebnisse...), dass sie vieles davon verdrängen oder abspalten mussten, um danach mit dem Leben zurecht zu kommen. Die meisten haben diese traumatischen Situationen daher nicht verarbeitet, zudem auch meist nicht darüber gesprochen wurde. Eine Folge davon war, dass sie z.B. mit äußerer Gefühlskälte, Distanziertheit oder Reizbarkeit auf ihre Kinder reagiert haben und teils nicht sehr mitfühlend oder einfühlend für diese da sein konnten. Im Vergleich zur blanken Überlebensnot, sind die meisten anderen Alltäglichkeiten eines Kinderlebens nun mal nicht so schlimm, und bekamen daher auch oft wenig Beachtung.

Der systemische Ansatz wie Familienstellen und andere systemische Therapien haben das Thema Transgenerationales Trauma sehr viel mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.

Soziales Trauma

Von sozialem Traum spricht man, wenn ein Ereignis viele Menschen betrifft, wie bei Naturkatastrophen, Zug- oder Flugzeugunglücken, Terroranschlägen, Kriegen oder allen Dingen, an denen viele Menschen beteiligt sind. Auch der Begriff kollektives Trauma kann hierfür benutzt werden.








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